Vom Überleben als männliche Lesbe im kapitalistischen Feminat

Beiträge mit Schlagwort ‘Freiheitskampf’

Märkte entmündigen Menschen

Marx hat das schon vor rund 160 Jahren gezeigt. Diese Erkenntnis kommt nun auch bei bürgerlichen „Wissenschaftlern“ an. Die Entmündigung erfolgt zweifach: Wer sich an Märkten beteiligt, kann seinen Willen nicht mehr verfolgen, sondern muss sich dem Wertfetisch unterwerfen. Auch wer sich nicht an einem bestimmten Marktvorgang beteiligt, wird durch die Externalitäten dieses Vorgangs entmündigt. In mehreren Experimenten (via) haben dies Armin Falk und Nora Szech gezeigt. Die allgemeine Entmündigung impliziert den Verlust von Individualität für alle Beteiligten und Nichtbeteiligten. Märkte erodieren mittels der Etablierung des Tauschwerts als einzigem Kriterium zur Entscheidungsfindung alle sonst verfügbaren Heuristiken und die moralische Kognition des Menschen. Richtig und vorteilhaft ist nur noch, was den größten Profit einbringt. Dieser Wertfetisch ist keineswegs eine Illusion, der man sich entziehen könnte. Er ist real wirksam für alle Insassen der kapitalistischen Gewaltordnung. Jeder Proletarier muss sich ihm unterwerfen, wenn er überleben will.

Bedauerlich ist, dass solche „Wissenschaftler“ nicht an einer Lösung des Problems der Märkte interessiert sind. Sonst würden sie einen Plan ausarbeiten, wie man möglichst effizient die Privateigentümer, die allen eine Diktatur der kapitalistischen Märkte aufherrschen, beseitigen könnte. Wehmütig denke ich an jene linken Freiheitskämpfer der 1970er- und 1980er-Jahre zurück, die die Befreiung des Proletariats noch mutig selbst in die Hand nahmen und uns von Schlächtern wie z. B. Jürgen Ponto, Hanns Martin Schleyer und Alfred Herrhausen erlösten. Könnte sich nicht heute eine Gruppe unter Ausnutzung modernster militärischer und Geheimhaltungstechniken organisieren, um getreu dem Motto „Bestrafe einen, erziehe Hundert“ beispielsweise die „Forbes 400“-Liste abzuarbeiten? Denn diese Personen tragen die Verantwortung für das Elend der Welt, sie gehören zu den Massenmördern, derentwegen alle paar Sekunden ein Mensch verhungert und 99% der Menschheit in vermeidbarem Elend gehalten werden. Ihre Gewalt des Privateigentums verhindert jegliche Emanzipation des Proletariats. Der erste revolutionäre Akt ist die Beseitigung dieser Unterdrücker. Man könnte einwenden, dass sie genauso dem Wertgesetz unterworfen sind wie die Ausgebeuteten. Das ist zweifellos richtig. Im Unterschied zu den Ausgebeuteten, die keine andere Wahl haben, als ihre Arbeitskraft zu verkaufen, steht es ihnen jedoch frei, ihr Eigentum an den Produktionsmitteln aufzugeben und sie den Arbeitern zu überlassen. Sie können also sich und ihre Arbeiter von den kapitalistischen Gesetzmäßigkeiten emanzipieren. Deshalb ist jeder Kapitalist allein verantwortlich für das Elend der Welt in dem Maß, wie er Menschen unterdrückt. Jeder Kapitalist ist ein Massenmörder, seine Beseitigung ein Akt der Humanität und Notwehr. Jeder Kapitalist hat die freie Wahl, ob er seine Gewaltherrschaft friedlich aufgeben oder sein Leben sinnlos opfern will.