Helen Smith und die Fiktion eines Männerstreiks
Die männerpolitische Neuerscheinung dieses Sommers, „Men on Strike“ von Helen Smith, wurde schon früh von Maskulisten hochgejubelt. Dabei ist schon nach Lektüre der ersten Seiten abzusehen, dass von Smith kaum fundierte Auskünfte zur Lage vieler Männer und erst recht keine adäquaten Lösungsansätze zu erwarten sind. So bekennt sich Smith bald (S. 16) zur rechts-„libertären“ Ideologie und erteilt damit einer wissenschaftlichen Bearbeitung des Themas eine Absage:
First off, let me say that I am a libertarian and do not believe much in the state being involved in marriage in the first place. I think people should have the right to decide for themselves the rules of their marriages and should do so with private contracts.
Aber auch ein blindes Huhn findet ja manchmal ein Korn. Bei Smith jedoch ist schon das Bild des Streiks, das dem gesamten Buch zugrundeliegt, nicht stimmig. Der angebliche „Streik“ besteht nämlich im Wesentlichen aus der Vereinsamung, dem Rückzug, der Ausgrenzung und der Verfolgung eines Großteils der Männer. Dies als „Streik“ zu bezeichnen entbehrt nicht eines gewissen Zynismus. Es ist genauso abwegig wie den weltweiten Hunger, den das Kapital einer Milliarde Menschen aufzwingt, als Hungerstreik zu interpretieren. (mehr …)
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